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Manuela Koch Jan Dullenkopf
Auf der Suche nach den Sinnen Eine 7865 Kilometer lange Reise
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Vorwort Dieser Diplomarbeit liegt das Prinzip 'Wahrnehmen mit allen Sinnen' zu Grunde. Die fünf Sinne des Menschen, der Seh-, Hör-, Geschmacks-, Geruchs- und der Tastsinn werden erst in Extrem-Situationen geschärft, wenn man den Bereich des Vertrauten verlässt. Was könnte dazu besser geeignet sein, als eine Reise in ferne Länder, die sich in mehreren Gesichtspunkten grundlegend unterscheiden - in der Sprache, Schrift, Kultur und Philosophie. Eine Reise mit der Transsibirischen Eisenbahn erfüllt all diese Kriterien. Innerhalb kürzester Zeit bereist man beinahe die Hälfte der Erde; fast könnte man meinen, sich in verschiedenen Zeitaltern zu bewegen. Die vielen ungewohnten Eindrücke, bedingt durch die Art der Fortbewegung, die sich ständig wandelnde Landschaft und das Überschreiten der Zeitzonen, sorgen für eine sensibilisierte Wahrnehmung. Die Reise zum östlichen Horizont läßt den eigenen dabei schärfen. Werte und Bedeutungen, die im alltäglichen Leben untergegangen glauben, tauchen hier aus der Vergessenheit schnell wieder auf. Hier, wo alles fremd erscheint, andere Sitten herrschen und die Verständigung auf ungeahnte Hürden trifft, beginnt man auf die Details zu achten, lernt man die leisen Geräusche zu schätzen, und genießt die kostbaren Alltäglichkeiten, wie z.B. das Element des Wassers auf eine neue Art und Weise!
Beim Verlassen des Umfelds, beim Ausbruch aus dem gewohnten Alltags-Ablauf lernten wir viele Dinge zu überdenken, fanden wir Freunde, mit denen wir uns auch ohne viele Worte verständigen konnten. Nach der Reise ertappten wir uns des Öfteren dabei, wie wir auf Kleinigkeiten achteten, wie wir auf fremde Menschen offener zugegangen sind - weil wir erfahren durften, wie viel Hilfsbereitschaft bedeutet, wenn man sich verloren fühlt! Die Sehnsucht nach manchen Eindrücken bleibt: die leckeren Fertigsuppen von den Bahnhofskiosken, das beruhigende Schaukeln des fahrenden Zuges, das Knarren und Knacken der Waggons, die endlos erscheinenden Weiten Sibiriens und der Wüste Gobi, die intensiven Gerüche in den Hutong-Gassen und ebenso die Freundlichkeit der Mongolen. Eine 7865 Kilometer lange Reise mit der Transsibirischen Eisenbahn ist jedem, der auf der Suche nach einem Rausch der Sinne ist, unbedingt zu empfehlen - er wird bestimmt mehr finden, als er sich erwartet hat!
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Transsibirische Eisenbahn
Russland
Die Mongolei
VR China
Städte-Aufenthalte
Versorgung
Tag 1
Tag 2
Tag 3
Tag 4
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Tag 5
Tag 6
Tag 7
Tag 8
Tag 9
Tag 10
Tag 11
Tag 12
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Tag 13
Tag 14
Tag 15
Tag 16
Tag 17
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mobolische Frauen singen Volkslieder
Fahrgeräusche
Kommunikation mit Mongolen
Fahrgeräusche
Taxi-stelle
Fahrgeräusche
Fahrgeräusche
Ditan-Park-Marktsprecherin
Huong-Markt
Echomauer
Fahrgeräusche
chinesische Musik aus dem Lautsprecher
Prüfung der Achslager
Moskau Metro Fahrt
Landschafts Kurzfilme
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Danksagung Die Fertigstellung dieses Buches hat einen aufregenden Weg hinter sich gebracht; um so glücklicher sind wir nun, es in den Händen halten zu können! Es ist Ergebnis eines schönen, lehrreichen, aber auch anstrengenden halben Jahres. Das Thema hat es uns ermöglicht, eine halbe Weltreise zu erleben! Wir durften Menschen kennenlernen, die uns mit ihrer Hilfsbereitschaft erstaunt und weitergebracht haben: Vielen lieben Dank unserem 'rettenden Engel' aus Moskau – Antolii – und Khisigh aus der Mongolei, der uns im Zug bei der Verständigung behilflich war und der mit uns seine Heimatstadt, Ulaanbaatar, erkundet hat!
Doch in erster Linie wollen wir unseren Eltern und Verwandten unseren Dank aussprechen, die uns durch ihre finanzielle Unterstützung und Zusprache die Reise erst ermöglicht haben. Danke, dass ihr uns Mut gemacht habt und uns zur Seite gestanden seid! Unsere Dozenten Rolf Müller und Jürgen Weltin haben uns über die Zeit betreut und mitgeholfen, unsere Arbeit zu dem zu machen, was sie ist. Danke für die kreative Auseinandersetzungen! Ausserdem bedanken wir uns bei allen weiteren Dozenten für ihr Interesse an unserer Arbeit: Steffen Kallinowsky, Vroni Wucher, Roland Wagner.
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Impressum Autoren Diplomanden: Jan Dullenkopf Manuela Koch Entstehung Reise: 9.3.-30.3.2005 Diplom: Juli 2005 Betreuung Dozenten: Rolf Müller Jürgen Weltin Konzept + Gestaltung Fotografie, Layout und Illustration: Manuela Koch Jan Dullenkopf Bildbearbeitung: Jan Dullenkopf Text: Manuela Koch
Kontakt koch + dullenkopf | gbr mitterwieserstraße 3 80797 München tel. 089. 20 35 34 35 fax 089. 20 35 34 34 info@kochunddullenkopf.de www.kochunddullenkopf.de
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Die Transibirischen Eisenbahn ist die längste Bahn-strecke der Welt, ihre Länge beträgt 9296km, 467km davon sind lektrifiziert. Im Mai 1891 wurde mit dem Bau in Vladiwostok begonnen. Sie wurde in Baubschnitte unterteilt, von denen aufeinander gebaut wurde! Erste Pläne für den Bau tauchten um 1850 auf. Amerika wollte eine Verbindung zwischen dem Enisej und dem Amur schaffen, um Sibirien für den Handel mit Amerika zu öffnen! Erst als Alexander III. im Jahre 1881 den Thron bestieg, wurde der Bau endlich verwirklicht. Die Hintergründe seiner Absicht lagen darin, die Rohstoffe Sibiriens besser nutzen zu können, die Industrie über das Land auszudehnen, und um am Welthandel besser teilnehmen zu können!
Der Bau wurde allein durch den Staat finanziert, auch wenn sich viele, private Interessenten zeigten. In Hochzeiten waren bis zu 100000 Menschen (Bauern, Soldaten, Kosaken und Sträflinge) am Bau beschäftigt, jährlich wurden 650km fertiggestellt! Eingesetzte Werkzeuge waren hauptsächlich die Säge, Spitzhacke, die Schaufel und der Schubkarren. Kurz danach wurde mit dem zweispurigen Ausbau begonnen. Die Fertigstellung war mit ein Grund, warum Russland eine wirtschaftliche Machtstellung erlangte: Die moderne Besiedlung Sibiriens begann, die Industrialisierung machte große Fortschritte und der Handel boomte! In den ersten zehn Jahren verdoppelte sich die Bevölkerungsanzahl Sibiriens! Von 1897 bis 1910 stieg die Anzahl der Reisenden von nur 600000 auf bis zu drei Millionen an!
Reisezeit Als beste Reisezeit für Russland und Sibirien wird der Sommer angegeben! Unünstig ist die Zeit von September bis April, da es in den Monaten kaum Tourismus gibt, das Wetter entweder kalt bis eisig, oder ver-regnet ist. Für so manchen macht aber genau das den Reiz aus... Winterzeit Russland, die VR China und die Mongolei haben wie Europa eine Umstellung auf Winterzeit, dabei gibt es während des Winters keine Verschiebung zwischen den letzten beiden Ländern. Erst im letzten Märzwochenende haben China und die Mongolei eine Stunde Zeitunterschied.
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Insgesamt gibt es neun Teilabschnitte der Transsibirischen Eisenbahn; nachfolgend werden die wichtgsten aufgeführt: Die Westsibirische Bahn, 1418km Die Mittelsibirische Bahn, 1831km Die Baikal-Bahn, 328km Die Transbaikal-Bahn, 1105km Die Ostchinesische Bahn verbindet China über die Manschurei, 250km Die Amur-Bahn gewährleistet die durchgehende Streckenführung zum Amur Die Transmongolische Bahn verbindet seit 1955, östlich von Ulan-Ude beginnend, China über die Mongolei mit Russland. Diese Strecke ist nicht elektrifiziert. Die Bahn folgt dem Tal des Flusses Selenga, durchquert die Wüste Gobi. Im Sommer kommt es dort häufig zu Sandstürmen, weshalb die Fenster nicht geöffnet werden dürfen, sonst besteht Versandungsgefahr und der Zug würde lahmgelegt werden!
Die Gesamtlänge dieser Strecke von Moskau bis Beijing beträgt 7865km, von Moskau bis Ulaanbaatar sind es 6304km (benötigte Zeit: 4 Tage, 17 Stunden). Russisch-mongolische Grenzstationen sind Nauschki und Suche Baatar. Bei einem Zwischenstop in Ulaanbaatar hat man zwei mal wöchentlich die Möglichkeit, bis nach Beijing weiterzufahren. Der mongolisch-chinesische Grenzort heisst Erlian, hier wird die Bahn auf die chinesische Spurbreite umgestellt: Alle Waggons werden von einander losgekoppelt, einzeln auf eine Höhe von 2-3 Metern angehoben, dann die Fahrwerke ausgetauscht.
Zeitzonen Die gesamte Strecke von Moskau nach Beijing überquert sieben Zeitzonen. Fünf davon werden anhand von Uhrzeiten nicht registriert oder weiter beachtet, da der gesamte Fahrplan und somit der Tagesablauf innerhalb Russlands und Sibiriens nach Moskauer Zeit verläuft. Diese Tatsache führt dazu, dass sich der vorherrschende Tag-Nacht-Ablauf gegen den gewohnten Tagesrhythmus verschiebt. Manchmal wacht man erst sehr spät am Tag, aber früh laut der Uhrzeit auf, und bekommt dennoch nicht viel von den hellen Stunden des Tages mit! Erst an der Grenze zur Mongolei werden die Uhren um 5 Stunden vorgestellt. Innerhalb der Mongolei und Chinas gelten im Winter dieselben Zeiten, und man muss keine weitere Zeitumstellung in Kauf nehmen - erst dort ist man mit der aktuellen Uhrzeit wieder auf dem Stand der Sonnenzeit. Es wird oft empfohlen, eine zweite Uhr mitzunehmen und die Ortszeiten einzugeben, doch man kennt die genauen Grenzen der Zeitzonen nicht und wenn doch, ist man darauf auch nicht unbedingt angewiesen! Innerhalb der 5 Reisetage verliert man sowieso jegliches Zeitgefühl!
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Waggons Eine Lok zieht in etwa 21 Waggons hinter sich her, dabei sollte eine Länge von etwa 500 Metern nicht überschritten werden, weil der Zug sonst einen zu langen Bremsweg erreichen würde. Das Restaurant befindet sich in der Mitte und wird an Grenzübergängen durch eines der jeweiligen Länder ersetzt! Abmessungen Die Betten haben eine Länge von 1,90m und 0,62m Breite. Der Abstand von oberem zu unterem Bett beträgt 85cm. Die Gepäckablage über der Abteiltür kann Gepächstücke bis zu 0,30m x 1,60m x 0,90m Größe fassen. Die Abteiltüren lassen sich von innen abschliessen, doch Vorsicht, die Zugbegleiterin kann von aussen aufschließen; sicherheitshalber kann zusätzlich verriegelt werden. Die Fenster lassen sich aufgrund der Klimaanlage nicht öffen.
Temperaturen Im Winter liegen die Temperaturen zwischen 22 und 25 Grad. Der Waggon wird mit einem elektrischen und einem Kohle betriebenen System beheizt. Chinesischen Zügen sagt man hingegen nach, sehr kalt zu sein. Strom In den Abteilen gibt es keinen Steckdosen, im Waschraum und im Gang eine mit 110V, die von der Zugbegleiterin auf 220V umgeschaltet werden kann.
Zugetikette 'Die Genossen Parteimitglieder helfen dem Bahnpersonal, Betrunkene aus dem Zug zu entfernen.' Dieser Satz hing bis vor kurzem in allen Waggons der Transsib. Kam es zu Trunkenheitsfällen, so wurde am nächsten Bahnhof die Milliz verständigt und der Betrunkene nach draussen befördert! Auch heute gilt es noch als Provokation hochprozentige Alkoholflaschen auf dem Abteiltisch stehen zu haben, solange die Tür nicht verschlossen ist! Bier hingegen wird nicht zu den alkoholischen Getränken gerechnet. Wie jedoch der daraus resultierende Rausch unterschieden wird, ist eine andere Frage. In Russland trinkt einer also nicht, wenn er Bier trinkt!
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Sanitäre Anlagen Alle 2.Klasse-Abteile, sind die Waggons alle gleichermaßen ausgestattet. Am Anfang und Ende eines jeden Waggons gibt es einen Toiletten- und Waschraum. Warmes Wasser ist Mangelware. Man tut sich am leichtesten, wenn man es sich gleich aus dem Samowar holt und mit dem kalten Wasser aus der Leitung vermischt! Der Wasserhahn hat einen langen Metallstift, der nach unten zeigt. Damit Wasser fließt, muß man ihn kräftig nach oben drücken, während man aber nur noch eine Hand frei hat, um sich zu waschen! Das Wasser sollte nicht zum Zähneputzen verwendet werden! Toilettenpapier, Handtücher, Seifen, Abflußstöpsel etc. gibt es nicht, darum muss man sich selbst kümmern! Duschen und Haarewaschen ist nur mit viel Improvisation möglich. Dazu muss man sich einen Behälter besorgen, der genügend Liter fassen kann, um sich sauber zu waschen. Der Propfen am Boden der Naßzelle kann entfernt werden, damit das Wasser wieder abfließt. Doch man sollte berücksichtigen, dass es nicht allzu sauber ist, der Zug wackelt und schwankt, und dass die anderen solange ungeduldig warten müssen.
Im Waggon V des Zuges Nr.24 ist gar keinen Propfen vorhanden, was zur Folge hat, dass Abwasser der Toilette durch den Fahrtwind wieder ins Zuginnere gelangt. Man kann sich vorstellen, wie groß die Vorfreude auf das nächste Hotel und die damit verbundene Dusche ist! Die Toiletten sollten angeblich vor Erreichen eines größeren Bahnhofes bis zur Abfahrt abgeschlossen werden. Hier ist es Fall, dass das nur für Grenzbahnhöfe gilt; es ist sogar üblich beim Halt am Bahnhof die Toilette zu benutzen... Bei einer Aussentemperatur von vielleicht -10 Grad ist es dann der Fall, dass alles, den Zug Verlassende, sofort mit dem mitgespülten Wasser festgefriert. Ein Bahnarbeiter muss dann mit einer Eisenstangen den Zug von den unnötigen Anhängseln befreien - ein wahrhaft 'angenehmer' Job!
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Das Bild von Russland ist mit vielen Vorurteilen und gegensätzlichen Meinungen verbunden, doch ein altes russisches Sprichwort sagt, es ist besser, etwas einmal selbst gesehen, statt hundert mal davon gehört zu haben. Von Kaliningrad bis zur östlichen Grenze erstreckt sich Ruslsland über 11 Zeitzonen, was fast die Hälfte der Welt ausmacht (17 Millionen Quadratkilometer)! Sibirien beginnt östlich des Urals und macht mit seiner Fläche und den Rohstoffen die größte Bedeutung aus! In den GUS leben heute fast 147 Millionen Menschen, von denen ein Viertel unter der offiziellen Armutsgrenze lebt! Um Russland verstehen zu können, muss man ein Gefühl für die Vor- und Nachteile seiner Größe bekommen, z.B. mit einer Reise auf der Trannsib - die Eisenbahnen sind von Moskau nach Vladivostok eine Woche nonstop unterwegs! Erst ab dem 16.Jahrhundert wird Russland erwähnt. Vikinger siedelten sich im 9.Jahrhundert an den Flüssen neben den Einheimischen Ostlaven an - gemeinsam bildeten sie die ersten Fürstentümer. Diese aus Skandinavien kommenden Varäger wurden auch Ruotsi ('Die über das Meer Kommenden') genannt, von dessen Bezeichnung sich der Name Rus oder Russe ableitet.
Die entstandene Hauptstadt Kiev wurde nicht von Rom, sondern von Byzanz erzogen, so entwickelte sich bis heute die russisch-orthodoxe Kirche! 1223 gewann Dschingis Khan die erste Schlacht gegen die Fürstentümer; danach wurde immer mehr von Russland erobert! 1328 ernannte der Großkahn Ivan I. zum Großfürsten, womit Moskau zum Zentrum des russischen Landes wurde. Unter Ivan IV. ('Ivan der Schreckliche') begann der Vormarsch nach Sibirien - in einer nie gesehenen Geschwindigkeit wurde eine solche Fläche erobert! Es folgten acht zarenlose Jahre bis Michajl Romanov zum Zaren gewählt wurde. Durch diese Wahl hatte die Romanov-Dynastie die Krone bis zum Zarenmord 1918 in der Hand! Ende des 17.Jahrhunderts machte Peter I. die Stadt St.Petersburg, als 'Fenster nach Europa', zur neuen Hauptstadt! 1917 dankte dann der letzte Zar ab. Nach Lenins Tod übernahm Stalin die ührung und ließ im Sinne einer Industriemacht einen brutalen Polizeistaat errichten. Der Zweite Weltkrieg kostete in der Sowjetunion 20 Millionen Menschen das Leben, ganze Ortschaften wurden zerstört – was tiefe Wunden hinterließ. Dennoch konnten sich durch die Folgen des Krieges ihr Macht zirkel erweitern - der Kalte Krieg wurde eingeleitet.
Der 1991 gescheiterte Putsch gegen die Mängel des Wirtschaftsystems öffnete das Land endlich für die notwendigen Reformen: die UdSSR löste sich auf, es entstanden die GUS. Im März wurde mit Putin die Demokratie eingeleitet. Russland ist dabei, sich weitgehend von seinen wirtschaftlichen und politischen Tiefs zu erholen und bringt eine stets größer werdende Anziehungskraft für den Tourismus hervor!
Klima Russland und Sibirien sind äußerst kalte Gebiete. Die enorme Landmasse führt zum Kontinentalklima. Im Durchschnitt liegen die Temperaturen zwischen -5 und -20 Grad.
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Sprache Das kyrillische Alphabet entstand Anfang des 10.Jahrhunderts. Das erste Zeichensystem wurde von Kyrill, einem gebildeten Patriziersohn aus Saloniki, entwickelt und Glagolica genannt. Es beinhaltete wahrscheinlich die griechische Minuskelschrift,sowie verschiedene astronomische und chemische Symbole. Nach seinem Tod gingen seine Schüler nach Bulgarien, wo sie das dort entstandene Alphabet nach ihm benannten. Es basierte auf griechischen Großbuchstaben und Zeichen der Glagolica. 1709 wurde es von Peter I. und 1927 durch die Sowjetmacht verändert. So entstand die bis heute gültige kyrillische Schrift!
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Rubel Die Währung in Russland wird Rubel genannt. Ein Rubel sind 100 Kopeken. Kurs: 1 Euro - 36,3548 Russian Ruble 1 RUB - 0,0275 Euro Der Name stammt vom Verb 'rubit' ab, was zerteilen bedeutet. Am 1.Januar 1998 wurden aufgrund der Inflation in der Reform einfach drei Nullen gestrichen. Die Rubelscheine zeigen russische Stadtmotive: Vladivostok, Novgorod, Krasnojarsk, St. Petersburg, Moskau und Archangel´sk.
Toiletten Nach der Übernahme durch Privatleute hat sich die Qualität öffentlicher Toiletten weitgehend verbessert, doch sie erlangt damit noch lange nicht westlichen Standart. Häufig findet man noch Steh- oder Hocktoiletten. Da das Abwassersystem nicht allzu besonders gut ist, und man Verstopfungen vorbeugen möchte, wirft man Toilettenpapier in einen Korb, der in Brusthöhe neben dem WC angebracht ist!
Transport Wie auch in Amerika sind Taxis hier gelb, sind sie nicht besetzt, brennt ein grünes Licht! In Moskau eignet sich jedoch die Metro am Besten; für wenige Rubel kommt man überall hin, wo man möchte! Ausserdem lohnt sich ein Abstecher in die Metrostationen, die von Lenin für die Arbeiter als Erholungsstädten errichtet wurden und prachtvoll verziert sind! Strom Die Stromspannung beträgt generell 220V. Obwohl der Abstand der Stecklöcher einige Millimeter breiter ist, kommt man mit unseren flachen Eurosteckern dennoch gut zurecht!
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Die Fläche der Mongolei (1,5 Millionen Quadratkilometer) ist fünfmal so groß wie die von Deutschland, hat aber nur 2,5 Millionen Einwohner! Die Meisten sind in der Landwirtschaft tätig - die Lebensertwartung liegt dementsprechend deutlich tiefer als im Westen! Die Mongolei wird unterteilt in zwei Gebiete: Der selbstständige Staat mit der Hauptstadt Ulaanbaatar und der Inneren Mongolei als Teil der VR China. In der Äußeren Mongolei leben hauptsächlich Mongolen, in der Inneren wird die Bevölkerung durch den stark wachsenden Anteil von Chinesen ausgemacht! Die 1000 Kilometer lange Grenze zwischen den zwei mongolischen Bereichen hat nur zwei Grenzübergänge, von denen nur einer für Ausländer offen ist: Erlian! Die Unabhängigkeit kam erst 1911, mit dem Zusammenbruch des letzten Kaiserstaates in China. Die Volksrepublik Mongolei war zwar immer selbstständig gewesen, aber dennoch sehr stark auf die Unterstützung der Sowjetunion angewiesen - in jeglicher Hinsicht!
Die Mongolei birgt eine hohe Anziehungskraft für den Fremden, dennoch hat sie im Jahr gerade mal 4000 europäische Touristen! Das meiste an touristischem Bedarf muß nach wie vor importiert werden. Dies führt dazu, dass man in den Hotels kaum ein mongolisches, sondern vielmehr ein internationales Frühstück serviert bekommt - mit Butter aus Deutschland. Der bekannteste Mongole war Dschingis Khan (1167–1227), dessen Reich das größte aller je menschengesehenen Reiche war: von Schlesien bis Korea, von Indien bis Nordrussland. Die frühesten Siedlungen werden auf über 300000 Jahre geschätzt. Die Chinesische Mauer wurde zum Schutz vor den Mongolen errichtet, doch sie hielt die hunnischen Reiter genauso wenig auf, wie es die Weiten Sibiriens auch nicht vermochten. In den Folgejahren nach der Aufteilung des Reiches ging die Macht verloren: Ein paar Jahre war die Mongolei unter chinesischer Herrschaft, dann wurde sie zum Spielball der russischen und chinesischen Diplomatie!
Nach dem Tod des letzten Kahns wurden die Weichen für den Sozialismus gestellt. Nach den Aufständen 1932 wurden fast alle Gebetsstädten mit sowjetischer Unterstützung zerstört, da man im Buddhismus einen politischen Gegner sah! Nach dem sowjetisch-japanischen Krieg (an der mongolisch-manschurischen Grenze) wurde 1938 die kyrillische Schrift eingeführt! 1990 wurde dann die Demokratie eingeleitet.
Der Zud Die Kältekatastrophe in der Mongolei wird Zud genannt. Sie hat auf das gesamte Leben schlimme Auswirkungen: Im Jahr 2000 verhungerten die meisten Tiere und 2,4 Millionen Menschen sind erfroren. Unterschieden wird: der Weiße Zud (eine zu hohe Schneedecke um Nahrung zu fiinden), dem Schwarzen Zud (Wassermangel aufgrund fehlender Schneefälle) und dem Eisernen Zud (keine Nahrungsaufnahme über die geschlossene Eisdecke).
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Währung Die Landeswährung der Mongolei heißt Tugrik. Der aktuelle Kurs is: 1 Euro - 1585,6303 Tugrik (MNT) 1 MNT - 0,0006 Euro Transport Mit dem Bus kommt man zwar überall hin, aber diese sind immer derartig überfüllt, dass man besser auf ein Taxi umsteigt; und diese sind spottbillig. Steuert man ein abgelegenes Ziel an, so wartet der Fahrer bis man zurück ist, ohne dass er diesen Dienst extra berechnet! Als Taxi gilt in der Mongolei auch jedes Privatfahrzeug, das auf ein Winken hin anhält.
Jurte Die türkische Jurte wird in der Mongolei als Ger bezeichnet. Das 'Zelt' ist gut isoliert: Der Filz schließt die Wärme ein und hält die Kälte ab. Die runde Form bietet dem Wind wenig Angriffsfläche und hält so den Steppenstürmen stand. Das Grundgerüst besteht aus Scherengittern, die mit Lederriehmen verbunden sind. Darauf liegen Dachstangen, die zur Mitte hin ein Dachkranz bilden. Auf diesen Kranz legt man zwischen ein bis vier Lagen Filz; nebenbei dient es auch als Rauchabzug für die Feuerstelle im Innern. Abschließend wird alles mit einem Leinenstoff überzogen. Die Tür zeigt immer nach Süden. Die Jurte ist dem nomadischen Leben perfekt angepasst: Es passt sich dem Untergrund an und läßt sich klein zusammenpacken!
Alkohol Mit den Russen kam auch der Alkohol ins Land und viele der unteren Bevölkerungsschichten fielen aufgrund ihrer Sorgen in den Sumpf des Alkoholsmus. Die Regierung reagierte mit einer hohen Besteuerung der hochprozentigen Getränke, um den weniger alkoholischen Getränken wie Bier den Vortritt zu lassen, was aber so nicht funktionierte. Inzwischen hat das Bier einen Namen bekommen: 'schar airag' (gelber Airag). Heutige Brauereiensind: 'ChinggisBeer' und 'Khan Bräu'.
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Auch China ist belastet von Vorurteilen und Berichten alter Reisender. Sicherlich ist das Leben dort dem westlichen fremd, die Lebensbedingungen, die Traditionen, die Kultur sind andere, aber genau das verleiht dem fernen Osten seinen Reiz. Die Autorität in Asien hängt nicht am Papier, sondern an der Person - vielleicht muss man sich mit diesen Prinzipien erst auseinandersetzen, bevor man das Land mit seinen Menschen verstehen kann! Im Moment wird China mit Riesenschritten modernisiert; man versucht zwar die Nachteile des rasanten Prozesses zu verhindern, dennoch wurde und wird leider immer noch viel zu viel dieser alten Kultur unwiederruflich zerstört. Eines kann ihnen aber kein rücksichtsloses Vorgehen nehmen: den Vorsprung in frühen Entwicklungen! die Chinesen haben viele Erfindungen vor den Europäern getätigt: das Papier, Schießpulver, Porzellan, den Kompass, Erdbebenmesser, Buch-druck und sogar die Fliegerei, ...
Der Legende nach soll China aus dem Reich der drei höchsten Machthaber und der fünf Kaiser entstanden sein. Der Mensch wurde nach der Entstehungsgeschichte aus Lehm geformt. Den fünf Kaisern wird die Einführung wichtiger Kulturinhalte nachgesagt: Der Kalender, die Bootsentwicklung, Waffentechnik, Keramik und die Monarchie. Die 1.Dynastie der Kaiser wird auf 2200–300 v.Chr. geschätzt, in dieser Zeit lebte Konfuzius. Wesentliche Eigenschaften des heutigen Bildungsystem entstammen dieser Zeit! Kaiserin Cixi leitete den Niedergang der letzten Dynastie (Qing-Dynastie) ein, 1911 wurde dieser durch Dr. Sun Yatsen beendet! Mao Zedong vereinigte das Land wieder und ließ die Volksrepublik ausrufen, dafür verschwand China für die übrige Welt für 30 Jahre von der Bildfläche. Die Kulturrevolution der Jahre 1966 bis 1970 war als Sprung nach vorne gedacht, beraubte das Land aber vieler Traditionen und Moral! Erst nach seinem Tod kam es zu Re-formen und zum Aufschwung!
Der im Herbst 2002 vollzogene Machtwechsel verheißt eine gute wirtschaftliche Zukunft für China! Die wachsende Wirtschaftskraft im 'Reich der Mitte' läßt das Ansehen Chinas steigen. Zusammengefasst macht China für den Besucher und dort lebenden Menschen wichtige Entwicklungen durch. Dennoch hat es noch etwas von dem ursprünglichen Leben versteckt, bis zu welchem der moderne Fortschritt noch nicht vorgedrungen ist!
Wer reist, der tut es um die Augen und Ohren zu öffnen und seine Seele zu erleichtern! [Laotse]
Deng Xiaoping, der Vater der Öffnungspolitik: 'Den frischen Wind einlassen, aber die Moskitos fernhalten!'
Klima Der Winter ist eine empfehlenswerte Reisezeit, auch wenn es hin und wieder empfindlich kalt werden kann. Dafür liegen aber die Preise deutlich tiefer, als das übrige Jahr und es gibt kaum Gedränge bei Sehenswürdigkeiten. Die Sommermonate hingegen sind meist sehr schwül, äußerst warm und es regnet viel!
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Feng Shui Feng Shui ist die Lehre von Wind und Wasser, die versucht, die Welt zu ordnen. Das Ziel ist Harmonie. Das chinesische Denken wird in jedem Bereich von Ordnung, Ganzheit und Wirkkraft beherrscht, es gibt keine Zufälle!
Sprache Chinesisch ist eigentlich noch vor Englisch die Weltsprache, sie wird als Muttersprache von mehr als einer Milliarde Menschen gesprochen. Die monosyllabische Sprache besitzt die Eigenheit, dass jede Silbe einen bestimmten Ton trägt, der für den Inhalt ausschlaggebend ist! Man kann die Schrift zu den Zeichen- und Bildschriften zählen, da ein Wort aus mehreren Schriftzeichen besteht! Heute gibt es bis zu 50000 Schriftzeichen. Um eine Zeitung lesen zu können, genügen bereits 3500. Jedes Schriftzeichen besteht aus einer vorgeschriebenen Anzahl von Strichen, welche heutzutage größtenteils vereinfacht worden sind! Oft werden neben diese chinesischen Zeichen lateinische Buchstaben gestellt - das sogenannte Pinyin. 1979 hat die VR China das Pinyin als phinetische Lautschrift eingeführt, was zu einer neuen Schreibweisen von 'Peking' und 'Kanton' führte. Beijing und Guangzhou setzen sich heute auch in der deutschen Sprache immer weiter durch! Da kaum ein Taxifahrer englisch sprechen kann, sollte man sich immer die Adressen aufschreiben lassen, um ans Ziel zu gelangen!
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RNB Renminbi Yuan wird die Volkswährung Chinas genannt, und CNY abgekürzt. Die Grundwährung heißt Yuan, ein Zehntel davon ist ein Jiao (Mao), ein Hundertstel der Fen, der aber eigentlich nicht mehr benutzt wird. Der aktuelle Kurs: 1 Euro - 10,8503 China Renminbi 1 CNY - 0,0922 Euro
Transport Inzwischen verfügen Chinas Großstädte über eine gute Infrastruktur. Die Fahrräder werden weitgehend durch Autos ersetzt, dennoch ist Rikscha-Fahren noch sehr beliebt, aber nicht überall gleichsam empfehlenswert. Man muss sehr vorsichtig sein, damit man vom Fahrer nicht übers Ohr gehauen wird und die Preise deshalb gleich im voraus festlegt. Das verhindert aber noch lange nicht, dass er die Abmachung noch einmal kurzerhand ändern wird! Stadtbusse sind zwar billig, aber langsam und total überfüllt. Wer sich gemächlicher fortbewegen möchte und auch die abgelegenen Sehenswürdigkeiten besichtigen möchte, dem ist ein Leihfahrrad oder der Weg zu Fuß zu empfehlen! Vorsicht: Beijing ist groß!
Toiletten In der Großstadt gibt es hauptsächlich sanitäre Anlagen unseren Standarts. Bei Sehenswürdigkeiten kann es durchaus auch vorkommen, dass es sich um Stehtoiletten mit fliessendem Wasser und ohne vorhandenens Toilettenpapier handelt.
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Moskau an der Moskwa ist die Hauptstadt Russlands. Sie gehört zum europäischen Teil des Landes. Sie nimmt eine Fläche von 900 Quadratkilometern ein und beherbergt 10 Millionen Menschen. Moskau ist eine radial-ringförmig angelegte Stadt, mit dem Kreml als Mittelpunkt. Leider ist sie geprägt von schädlichen Umwelteinflüssen (Gewässerverschmutzung und Bodenverunreinigungen), die der Besucher v.a. anhand des Smogs über der Stadt erkennen kann! Durch die fortschreitende Inflation verarmt der Großteil der Bevölkerung immer mehr. Auf der anderen Seite gibt es die Neureichen, die zu immer mehr Geld gelangen und den Bezug dazu aber gleichzeitig verlieren. Ein Beispiel: Im GUM kosten zwei gewöhnliche Portionen Cappuccino und ein Törtchen umgerechnet 14 Euro. Die russisch-orthodoxe Kirche erfährt seit der Reli-gionsfreiheit 1990 immer mehr Begeisterung, so ist es kein Wunder, dass der Prozentsatz an verkauften religiösen Souvenirs in Moskau enorm hoch ist!
Sehenswürdigkeiten - Der Rote Platz (krasnaja plotschad) mit dem Kreml - Das staatliche Warenhaus GUM - Die einzige Fußgängerzone namens Arbat - Verschiedene Metrostationen
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Die Hauptstadt der Mongolei ist sehr jung. Sie war anfangs eine reine Palastsiedlung, wurde als solche im Sinne des Nomadentums mehrmals verlegt; 1717 bis 1770 waren es 21 Ortswechsel. Erst 1778 kam es zum letzten Stadtwechsel, nun liegt sie bis heute an der selben Stelle. Aus diesem Grund wurden die Jurten häufig auf Räder gebaut (heute sind diese Zeichen für Souvenirshops). Ulaanbaatar bedeutet 'Roter Held', die Schreibweise Ulan-Bator ist russisch-kolonial. Heute hat die Stadt mehr als 600000 Einwohner (ein Viertel der Gesamtbevölkerung). Erst in den vergangenen zwei Jahrzehnten wurden die Hochhaussiedlungen errichet. Da die Stadt in einer Höhe von 1500 Metern über dem Meeresspiegel liegt und von 2000 Meter hohen Bergen des Khentii-Gebirges umgeben ist, ist es in der Zukunft wahrscheinlich, dass sich ein weiterer Ortswechsel der Hauptstadt vollziehen wird. Durch die Lage ist das Wachstum der Stadt weitgehend eingeschränkt, ausserdem ist die Infrastruktur einer solchen Großstadt längst nicht mehr gewachsen.
Durch diese Kessellage, die zu Durchschnittswerten von -25,6 Grad im Winter führen kann, hat sie den Namen 'Kälteste Hauptstadt der Welt' zu verdanken. Dennoch liegen die Temperaturen im Sommer bei Werten um die 30°C. Straßennamen waren in Ulaanbaatar bis vor wenigen Jahren nicht bekannt, heute haben sich übliche Bezeichnungen durchgesetzt. Ulaanbaatar ist eine Stadt, in der neue und alte Kultur aufeinander treffen, was an jeder Strassenecke den Blick auf den Unterschied von Werten fallen läßt.
Sehenswürdigkeiten Das Stadtzentrum mit dem Suchbaatar-Platz; von hier aus leiteten die Studenten mit einem Hungerstreik 1990 die Wende zur Demokratie ein. Bogd-Khan-Winterpalast: Sitz des letzten mongolischen Kaisers (1911-1924). Die Staatsbibliothek mit wertvollen Büchern; eine Rarität sind metallgeschriebene Werke. Das Gandan-Kloster: buddhistisches Zentrum der Mongolei, das größte aktive Kloster des Landes. Die Vorstadtsiedlungen mit ihren Holzhütten und Jurten. Gorchi Tereldsh, die mongolische Schweiz, 70 Kilometer östlich von der Stadt entfernt. Berühmte Naturerscheinung: Die Schildkröte, ein Fels mit dieser Gestalt. Wüste Gobi: Gobi (mongol.)=Wüste, die zweit größte Wüste der Erde. Fundort acht Dinosaurierarten (von insgesamt 12 bekannten Arten).
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Ehe Beijing zur Hauptstadt wurde, hatte sie bereits ihren Stellenwert in der chinesischen Kultur. Sie war Mittelpunkt einer Weltkultur. Ausgrabungen weisen darauf hin, dass die ersten Menschen dort vor rund 500000 Jahren lebten. Archäologische Funde beweisen die ersten kleinen Ansiedlungen um 1600 bis 1100 vor Christus. Im Jahre 221 v.Chr. hatte der erste Kaiser dort eine militärisch-strategische Festung gegen die Völker des Nordens errichtet. Erst der Mongolenkaiser (1260-1294) ließ hier eine Palastsiedlung errichten. Nach der Vertreibung der Mongolen wurde sie zerstört und die heutige Verbotene Stadt an dieser Stelle gebaut. Beijing nimmt heute eine Fläche von mehr als 16800 Quadratkilometern ein, hat über 10 Millionen Einwohner. Sie ist das politische Zentrum der 1949 gegründeten Volksrepublik.
Nachdem sich China der Welt geöffnet hatte (1978), wuchs sie zu einer der größten, modernen Hauptstädte der Welt heran. Mit dem steigenden Lebensstandart der Großstadtmenschen wächst das Interesse an Reisen und Freizeitaktivitäten rapide an. Heute ist die Stadt geprägt von Hochhauskulissen, überdimensionalen Werbeträgern. Alles erscheint in einem modernen und kapitalistischen Licht. Chinesische Traditionen und die Kunst werden allemal noch als Verzierung verwendet und weisen den Besucher darauf hin, dass man sich hier auch wirklich in China befindet. Schaut manaber genauer hin, kann man noch Originale und Überreste des alten Beijing finden: Die grauen Häuschen, die geschwungenen Dachkonstruktionen, die kunstvollen Malereien an Türen und Toren!
Sehenswürdigkeiten Platz des Himmlischen Friedens: der Tian'anmen-Platz (500 m lang, 880 m breit, größter Platz der Welt). Die Verbotene Stadt mit dem Kaiserpalast und dem dahinterliegenden Kohlehügel. Der Himmelstempel: der bedeutenste kaiserliche Altar mit der beeindruckensten Architektur der Stadt. Der Sommerpalast: die größte, erhaltene klassiche Parkanlage Chinas Die Gräber der Ming-Kaiser. Die Chinesische Mauer: Das größte erhaltene und renovierte Mauerstück ist bei Badaling zu finden.
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Eine Reise mit der Transsibirischen Eisenbahn über die Mongolei bietet Einblicke in die Küche von drei grundauf verschiedenen Ländern. Ihre Spezialitäten sind auf die Lebensumstände, die Kultur und die geologische wie klimatische Beschaffenheit der Regionen zurück zu führen. Die Aspekte sind unterschiedlicher, wie sie unterschiedlicher nicht sein können! Das Essen in Russland ist reichlich, man ißt gerne! Die russische Küche ist gut 150 Jahre alt. Zu den Spezialitäten gehören vor allem Vorspeisen und Suppen - sie sind heiß oder kalt gleichermaßen beliebt! In Russland werden üblicher Weise drei Mahlzeiten zu sich genommen. Es gibt bis zu fünf Gängen, dazu ißt man Brot - das wichtigste Nahrungsmittel.
Typische Speisen sind: Piroggen - in Fett gebackene Teigtaschen, die mit Fleisch oder Marmelade gefüllt sind, Borschtsch - eine rötliche Suppe aus Kohl, Kartoffeln und Rüben. Getrunken wird hauptsächlich Tee und Wodka, wie auch das 4%ige Kwass, das aus Schwarzbrot und Rosinen gebraut wird. Jeder bereitet seinen Tee nach eigenem Belieben mit heissem Wasser aus dem Samowar zu. Abgeschmeckt wird er mit Zucker, Zitrone oder Warenje. Das Leitungswasser in Russland ist zum Trinken nicht geeignet, was einem der stechende Geruch sofort verrät - es ist stark gechlort! Trinkwasser, d.h. Mineralwasser ist ohne Kohlensäure und schmeckt extrem süßlich. Ebenso süß ist Limonade - Coka Cola und Fanta sind noch zuckerhaltiger, als sie es bei uns ohnehin schon sind!
Die mongolische Küche basiert auf tierischen Fetten und Eiweißen. Sie gibt Einblicke in die nomadische Lebensweise. Als Beilagen gibt es Reis, Kartoffeln und süßliche Salate. Hammelfleisch ist eine Spezialität des Landes. Ebenso gehört Käse aus Yak-, Stuten-, Ziegen und Kamelmilch unbedingt auf den Tisch, dementsprechend fettig ist der Käse dort und mit dem in Deutschland bekannten kaum zu vergleichen! Gesalzener Milchtee wirkt durststillend. Es gibt zwei große Bierbrauereien mit einem deutschen Besitzer - demzufolge kann auch auf die Biergärten nicht verzichtet werden!
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In China gibt es eine Vielzahl verschiedener Küchen, die aus den Provinzen stammen und bis zur kaiserlichen Küche reichen, die sich als Eigenständige etabliert hat, nachdem das Kaiserreich zu Grunde ging! In Beijing findet man an jeder Straßenecke eine Garküche (dessen hygienische Umstände oft nicht unbedingt unseren entsprechen), oder ein kleines Lokal, in denen die Qualität in der Regel sehr gut ist, aber die nicht immer unbedingt einladend ausschauen. Die Preise sind im Vergleich zu Deutschland extrem billig. Hinzu kommt, dass es für chinesische Köche eine Frage der Ehre ist, soviel zu kochen, dass es der Gast niemals alles aufessen kann - sonst verliert der Koch sein Gesicht! In der Regel nimmt der Chinese drei warme Mahlzeiten
am Tag zu sich, es gibt dabei alles: von scharf, über süß, bis zu süß-sauer. Die Tischmanieren sind uns äußerst fremd, wir würden sie kaum für solche halten: Man ißt nicht auf, raucht, trinkt während des Essens übermäßig viel, rülpst. Auf der Strasse kann es sogar passieren, dass einem einer direkt etwas vor die Füsse spuckt. Man isst in China ausschließlich mit Stäbchen und bei Suppen mit kleinen Keramiklöffeln. Das Gedeck ist derartig anders, dass man sich schnell überfordert fühlt, was man mit welchem Porzellan, und v.a. wie man ißt!
Spezialitäten in China - Getränke: Typisch für China ist natürlich der Tee in allen Geschmacksrichtungen und Formen. Teebeutel sind aber eher selten in Gebrauch. Chinesischer Tee ist bekannt für die Qualität und dementsprechend teuer. Es werden auch Mineralwasser und Softdrinks, sowie Fruchtsäfte aus Dosen getrunken. Markant an ihrem Geschmack ist die Süße und dass bekannte Getränke wie Sprite etc. kaum Kohlensäure enthalten. - Feuertopf Sichuan Art - Hundertjährige Eier - Jiaozi (Dumplings) Teigtaschen, die gekocht serviert werden, gefüllt mit Schweinehack und Chinakohl. - Pekingente: Eine mit Honig marinierte gegrillte Ente. Kleine Stücke davon wickelt man mit Lauch in eine speziell getunkte Weizenfladen.
Spezialitäten in Russland - Schtschi: Gesäuerter Weißkohl, Sauerampfer, Brennessel, grüne Äpfel, Pilze, Kräuter und Rind- oder Schweinefleisch. - Ucha: Eine heiße Suppe aus verschiedenen Fischarten, Dill, Lorbeer, Estragon - Okoroschkas: Aus Kwas (gesäuerte Flüssigkeit aus Brot) mit Gemüse, Fleisch- oder Fischeinlagen. Den Pfiff bekommen die Suppen durch Smetana, einer Art sauren Sahne. - Wodka: Wodka ist ein traditioneller, russischer Brantwein, der in Russland zu jeder Tages- und Mahlzeit gehört! Mais, Korn und Kartoffeln sind die Hauptzutaten des Schnapses. Russischer Wodka hat 40% Alkoholgehalt. Der Name übersetzt bedeutet: 'Wässerchen', und wird in Restaurants nach Gewicht bestellt; die kleinste Menge sind 100g. Auf dem Land wird er oft selbst gebrannt, wobei die Werte bis zu lebens gefährlichen 90% erreichen können! Er wird nie pur getrunken, sondern immer mit ein paar Häppchen Essen zu sich genommen.
Spezialitäten in der Mongolei Airag (ähnlich dem türkischen Airan) ist das Nationalgetränk schlecht hin. Er wird aus vergorener Stutenmilch gewonnen und ebenso als Heil- und Schönheitsmittel eingesetzt! Bis es getrunken werden kann, muss es erst 4-5 Mal gestampft werden. Airag stärkt den Körper und fördert den Stoffwechsel! Er wird in Lederbeutel gefüllt und links neben den Jurteneingang gehängt!
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Mongolischer Zug Nr. 6 Deutscher Waggonbau (Ammersdorf) Russische Ausstattung Russischer Speisewagen Rund 15 Waggons – 500 m Länge Unser Waggon: Nr. 4
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Ein Abteil wird mit max.4 Personen belegt. Unser Abteil V bewohnen ausserdem zwei mongolische Kaufleute: Batar (Bett 18), 30 Jahre 2. Mongole (Bett 20), 20 Jahre
2. Klasse-Abteil Ein 2. Klasse-Waggon der Transsib umfasst in etwa 10 Abteile, von denen acht für vier Personen ausgelegt sind, die restlichen zwei für je zwei Bahnangestellte. Insgesamt sind das rund 40 Personen pro Waggon. Bei den vier Bahnangestellten handelt es sich um zwei mongolische Zugbegleiterinnen, die für die Sauberkeit und Ordnung eines Waggons zuständig sind, und um zwei mongolische Polizisten. Da dieser Linienzug hauptsächlich von mongolischen Händlern genutzt wird, übernehmen die Zugbegleiterinnen auch noch die Essenszubereitung für die aggoninsassen, die sich das teure und oft nicht schmackhafte Restaurantessen nicht leisten können!
Ein Waggon ist für rund 36 Passagiere recht spärlich ausgestattet: ein Waschraum mit Toilette, für die es nur die ersten paar Stunden nach Verlassen des Moskauer Bahnhofs Toilettenpapier gibt. Duschen gibt es im Zug keine, dafür einen einzigen Mülleimer für den Müll einer circa 38-köpfigen Belegschaft. Zuletzt das Wichtigste: ein Samowar, aus dem man sich für einen Tee, eine Suppe oder zum Waschen heisses Wasser holen kann; jegliches, andere Wasser im Zug ist zum Trinken nicht geeignet! Im Gang hängt ein Fahrplan mit kyrillischen und englischen Angaben. Kurz vor dem Übergang zum nächsten Waggon darf geraucht werden!
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[...] Ein Abteil ist recht klein und eng. Die Türen sind so schmal, dass die riesigen Gepäcktaschen der Mongolen dort öfters stecken bleiben. Die Betten hingegen sind großzügig in der Breite. Die oberen kann man hochklappen, um besser sitzen zu können, unter den unteren verstaut man sein Gepäck. Jedes Bett hat eine eigene Leselampe! Gepäck kann man zusätzlich über der Tür in einem Gepäckfach verstauen. Es gibt einen Klapptisch, auf dem der meiste Proviant und sonstige Utensilien gelagert werden. Die Temperatur wird zum Morgen hin unerträglich heiß, dabei kann man nicht lüften, weil die Fenster verschlossen sind! An Bahnhofstops gehen die Temperaturen etwas zurück! [...]
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[...] Mussten schnell feststellen, dass die Menschen auf den Toilettenrand stehen, um ihr Geschäft zu verrichten! Es widersprach jeglichen Vorstellungen von Sauberkeit! [...]
[...] Am Fenster zieht es ein wenig, aber das ist ganz angenehm bei der Hitze, die sich zum Morgen hin so extrem ausbreitet, dass man nicht mehr schlafen kann! [...]
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Business-People Mongolische Händler befahren die Strecke zwischen Moskau und der mongolischen Grenze rund drei mal im Monat. Dabei dauert eine Fahrt rund 4-5 Tage. Sie verwandeln die Bahnhöfe mit ihren Waren zu den reinsten Märkten. Die Russen kommen nur deshalb in Scharen, um mit den Mongolen zu handeln - dabei kaufen sie alles! Die sogenannten Business-People, wie sie sich oft selbst nennen, führen ein hartes Leben. Teilweise
können sie nicht mehr in die Mongolei einreisen, weil sie dort straffällig geworden sind und flüchteten! Nicht immer läuft das Geschäft gut, was zur Folge hat, dass sie die Familie in der Heimat nicht versorgen können. So begiessen sie den Erfolg wie auch den Verlust mit Unmengen an Bier - vielleicht sogar ein Stück Sehnsucht nach der Heimat!
[...] Die Mongolen verlassen mit den Worten 'Business'und ihrer Ware das Abteil, und begeben sich am Bahnhof nach draussen. Überall sind die Türen mit Handelsgütern vollgestopft - Motorradeinzelteile werden eingeladen. Es wird viel verkauft. [...]
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[...] Die erste Tasse Tee wird bereits kurz nach dem Aufstehen zubereitet. Die Mongolen haben dazu extra große Teepackungen mit verschiedenen Sorten dabei. Das Pulver wird unter das heisse Wasser aus dem Samowar gemischt – am liebsten trinken sie Grüntee mit Milch. Der Samowar wird mehrmals täglich aufgefüllt, es gibt also fast durchgehend kochend heisses Wasser, das sich auch für Fertigsuppen hervorragend eignet! Das Wasser hat dann eine Temperatur von fast 100 Grad. [...]
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[...] Zurück im Zug versuchen wir zu lüften, aber das Fenster draussen im Gang ist ziemlich eingefroren! [...]
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Russland, dieses schöne Reich. Würde mir vielleicht behagen, Doch im Winter könnte ich die Knute dort nicht ertragen. [Heinrich Heine, 1830]
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Das Bier Russisches Bier wird von einem türkischen Besitzer produziert!
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[...] Ein Abteilbewohner kommt mit einem Bier und setzt sich zu uns. Wir holen uns eines zusammen, da ist er schon auf dem Weg, noch eine Flasche zu holen, damit jeder eines hat - kaum ist es angetrunken, steht schon wieder eines auf dem Tisch! Zwei Abteile weiter vorne singen die Frauen mongolische Volkslieder, welche wir mit unserem Mikrofon aufnehmen -, doch plötzlich geht es zu wie im Hühnerstall: Sie streiten sich; die Polizei muss dazwischen gehen! Überall wird getrunken, sogar die Polizisten, aber darüber soll man besser nicht laut reden! [...]
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[...] Nach dem Frühstück brechen wir in nördliche Richtung auf - es ist nicht zu ahnen, wie sehr sich die Landkartenstrassen als kilometerlange Wege entpuppen werden! [...]
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Hutongs Das sind landähnliche Wohnsiedlungen, die schon einige Jahrzehnte, wenn nicht sogar Jahrhunderte alt sind. Ihr Alter erkennt man an den knorrigen Bäumen, die in ihren Innenhöfen wachsen und ebenso an dem strohigen Gras, das sich auf den Dächern ausbreitet!
[...] Die Häuser besitzen kein eigenes Abwassersystem, deshalb gibt es in jeder Strasse eine öffentliche Toilette! Stromleitungen werden eher provisorisch gelegt, von Sicherheit kann nicht die Rede sein, schaut man sich einmal das Kabelgewirr knapp über den Köpfen der Menschen an. Hier geht im Gegensatz zu den Shoppingmalls und Hauptstrassen, alles noch ein wenig anders zu. Es gibt noch Märkte unter freiem Himmel, die Händler fahren auf Rädern durch die Gassen und machen sich durch Rufe bemerkbar! [...]
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[...] In den Hutongs dominieren vor allem Fahrräder. Sie dienen nicht nur als Fortbewegungsmittel für Touristen, sondern auch als Transportmittel für Kohle, Waren, Blumen und Lebensmittel. Das Rad wird dafür in jede erdenkliche Form umgebaut: Mal mit Dach oder Anhänger, mal mit Transportplattform, oder sogar motorisiert. Es sind keine neuen, sportlichen Geräte, sondern klassische, dem Zwecke dienende Fahrräde ! [...]
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[...] In Beijing werden Kunden hauptsächlich direkt angeworben; v.a. auf ausländische Touristen hat man es abgesehen. Sowohl in schicken Läden, als auch in Restaurants und auf Märkten werden die Leute durch Rufe, mit Fahrradklingeln, mit Winken, oder auch mit Megafonen angelockt (in unseren Fall eher abgeschreckt). Die Verkäufer gehen offen auf einen zu, begrüßen einen sofort mit 'Hallo, hallo'! Alles weitere wird auf Chinesisch angeboten,
was einen nicht unbedingt von einem Kauf überzeugt, da man kein einziges Wort verstanden hat - vielleicht auch manchmal gut so... Service wird groß geschrieben, aber die Art, wie man versucht, dem Kunden etwas zu präsentieren, ist v.a. in Bezug auf Lebensmittel eine uns befremdliche Art; es sieht oftmals nicht unbedingt hygienisch aua! [...]
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Jadeeier Auch 'Hundertjährige Eier' genannt. Das sind Hühner- oder Enteneier, die für lägere Zeit eingegraben werden, bis sie grünlich durchsichtig sind! Verzehrt werden sie mit Ingwer!
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[...] Faszinierend an einem so spärlich bebaubaren Land, in dem es noch oft zu Lebensmittelknappheit kommt, erscheinen die prall gefüllten Obststände: Alles ist in gutem Zustand, intensive Farben und akkurat angerichtet - vielleicht ist das der Grund, warum man diese Dinge hier mehr zu schätzen weiß! Überall hängt der Duft der Lebensmittel in der Luft, die offen dargeboten werden: Fisch, Gewürze, Obst, Gemüse und Nüsse. [...]
Mao-Anzug Er ist selten geworden, aber die alten Kämpfer tragen ihn auch heute noch mit Stolz und Würde!
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[...] Die Chinesen legen großen Wert in die Handarbeit, man bekommt selten irgendwelche arbeitserleichternden Maschinen oder Geräte zu Gesicht. Eine besonders wertvolle Kunst ist die Kalligrafie: Beherrscht man die Strichführung seines Meisters oder seines Vorbildes genau, so hat man sein Ziel erreicht. Kopieren ist in China nichts Schändliches; es ist ein große Ehre, nachgeahmt zu werden! Ausserdem beliebte Handarbeiten in China sind Scherenschnitte, Seidenmalereien, Porzellanmalarbeiten, Jade-Kunstwerke. [...]
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Namensstempel Sie haben eine lange Geschichte von etwa 2000 Jahren, durften anfangs aber nur vom Kaiser und Beamten benutzt werden. Das gewöhnliche Volk konnte nur einen Fingerabdruck setzen. Erst dieses Jahrhundert bekam ein jeder das Nutzungsrecht und er wird bis heute als eine Art 'Unterschrift' verwendet!
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Die Verbotene Stadt Ihr eigentlicher, ursprünglicher Name ist 'Purpurne Verbotene Stadt'. Zugang hatten nur Beamte und Verwandte des Kaisers. Sie war eine komplexe Wohnstädte für mehr als 2000 Menschen mit 720000 Quadratmetern und 9999 Zimmern; doch bei einer Zählung kam man nur auf 8886 Räume. Der letzte Kaiser Anfang dieses Jahrhunderts war der junge Puyi. Zum Schutz vor der Aussenwelt und den bäuerlichen Lebenseinflüssen wurde die Stadt von einer großen Mauer und dem sogenannten Jadefluss umgeben. Es gibt nur 4 Tore, in jede Himmelsrichtung eines. Das Eingangstor ist das Mittagstor - Wumen genannt.
Innerhalb der Schutzmauer ist die Stadt aufgeteilt und mehrere Male unterteilt: Wohnraum, Regierungssäle, Lebensraum der Hofan-gestellten, Stallungen. Immer wieder gibt es zwischen den riesigen Plätzen (fassen bis zu 90000 Menschen), große Hallen, die wieder einmal auf der Nord-Süd-Achse liegen: Halle der Höchsten Harmonie, Halle der Vollkommenen Harmonie, Halle zur Erhaltung der Harmonie; es führen breite Marmortreppen zu ihnen hinauf. Zur Kaiserzeit lebten dort ausschließlich Eunuchen, nur der Kaiser war ein Mann. Er hatte eine Kaiserin zur Frau, aber viele Konkubinen nebenher - manche von ihnen bekamen ihn ihr Leben lang nicht einmal zu Gesicht.
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Drachen Der Drache ist nicht nur ein Fabelwesen, sondern auch Symboltier Chinas. Die Kaiser glaubten, eine Reinkanation der Drachen zu sein, die eigentlich die Welt beherrschen. Diese Symbole finden sich überall wieder.
Sie bewohnen das Lebenselexir des Wassers: Wolken, Flüsse, Brunnen, Meere. Oft werden sie mit diesen Elementen zusammen abgebildet. Die Faszination der Chinesen und deren Bedeutung sind unter anderem ein Grund
dafür, dass das Drachensteigen eine beliebte Freizeitbeschäftigung geworden ist. Die Leute haben eigene Techniken entwickelt und lassen die Drachen hoch über den Strassen und Dächern steigen.
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Dachgetier Dachgetiere sind Figuren auf Dachgraten. Von oben nach unten sind sie in folgender Reihenfolge angeordnet: Ein Unsterblicher, der auf einem Phönix reitet, und eine Reihe von Fabeltieren. Die Anzahl der Gestalten (max. 10) weisen auf die esellschaftliche Stellung der dort wohnenden Person hin! Alle Gestalten dienten dem Zwecke der Fernhaltung von Schaden, z.B. Blitz und Feuer!
[...] Alle kaiserlichen Anlagen und Tempel weisen die extreme Verschachtelung von Architektur, der genau ausgerichtete Aufbau und die geordnete Struktur, sowie die bunten, handbemalten Verzierungen an Dach, Toren und im Gebälk auf. Jedes Dach ist mit goldenen Platten gedeckt, überall finden sich Drachen wieder - die Farbe, das Tier des Kaisers! [...]
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[...] Über das Tor der Irdischen Ruhe gelangt man in den letzten Teil der Anlage - in den Kaiserlichen Garten. Er ist ein Ort mit aussergewöhnlicher Anziehungskraft: Versteckte Plätze, durchzogen von Wasseradern, uralten Bäume (Kiefern, Zypressen), die, wenn sie reden könnten, sicher viele Geschichten alter Kaiser erzählen würden - sie werden behutsam gepflegt und in Form gehalten. Die Menschen glauben, wenn sie an den goldenen Torknaufen reiben, dürfen sie sich etwas wünschen und haben das Glück des Kaisers auf der Seite. [...]
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Kohlehügel Sein chinesischer Name lautet: Jingshan. Früher wurde hier die Kohle für die Stadt gelagert. Er befindet sich nördlich der Stadt, gegenüber des Nord-Tores. Er ist eine Aufschüttung von Erde, die für die kaiserlichen Gräber ausgehoben wurde.
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Himmelstempel Der höchste Tempel der Stadt liegt inmitten eines bewaldeten Parkanlage auf einer Nord-Süd-Achse. Der Kreis bedeutet das Himmelsrund. Hier brachte der 'Himmelssohn' der Kaiser Tieropfer dar. Die 4 großen Säulen im Innern des Raumes stehen für die Jahreszeiten, die 12 kleinen dahinter für die Monate.
Im umliegenden Park sind viele Besonderheiten versteckt: Die Echomauer (20m Durchmesser), die Echoplatte. Überall gibt es Symbole für den Lauf der Zeit, das Glück und der stets wiederkehrende Kreis im Mittelpunkt!
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Wangfujing Übersetzt bedeutet der Name 'Große Straße am Brunnen der Königsresidenz'. Der volle Name lautet 'Wanfujing Dajie', die einzigste Fußgängerzone der Stadt! Sie ist die bekannteste Einkaufstrasse Pekings, hin und wieder wird sie sogar mit dem verglichen, was die Champs Elysée für Paris ist. Hier haben die Geschäfte von morgens 7 Uhr bis abends 21/22 Uhr geöffnet, und das sogar Sonntags.
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[...] Wir laufen durch riesige Kaufhauskomplexe, mit den schicksten Läden, aber eine Kneipe oder Bar ist nirgends zu finden! [...]
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